

ReFRESH
Workshops in Berliner Schulen (derzeit Berlin-Neukölln) und Jugendeinrichtungen zur Gewaltprävention und Ausbildung von geschulten Multiplikatoren als Vermittler in ihren Peer-Groups

Ziel
Das Gewaltpräventionsprojekt ReFRESH will über die Risikofaktoren für gewalttätiges Verhalten Reflexionsprozesse anstoßen, an den Ursachen für Gewalt bei Jugendlichen ansetzen und eine Gruppe von Ihnen als Vermittler und Vorbilder in Ihrer Community ausbilden und stärken. Ihr soziales Engagement soll über öffentliche Anerkennung im Kiez und darüber hinaus gewürdigt werden und damit einen verstärkenden positiven Effekt auf ihre persönliche Entwicklung und ihre Motivation entfalten, soziale Verantwortung für ein friedliches Miteinander zu übernehmen.
Zielgruppe
Jugendliche und junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren, ab Jahrgangsstufe 6, die wohnhaft sind in der Gropiusstadt Nord im Berliner Stadtteil Neukölln.
Hintergrund
Die Gewaltanwendung und sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen sind eine wiederkehrende Problematik. Jugendgewalt hat multiple Ursachen. Jeder Fall hat zudem eine individuelle Komponente. Fest steht jedoch, dass sie auf Sozialisierungserfahrungen basiert und besonders häufig reproduziert wird, wenn sie selbst erfahren wurde und keine anderen Bewältigungsstrategien gelernt wurden. In Kombination mit der Ausbildung eines niedrigen Selbstwertgefühls, mangelnder Empathie-Fähigkeit und Impulskontrolle steigt die Wahrscheinlichkeit der Gewaltanwendung in Konflikt- und/oder Überforderungssituationen.
Inhalt & Themen
Schwerpunkt Biografiearbeit zur Stärkung der Gruppendynamik und Einführung in die Menschenrechte
NS-Ideologie der "Volksgemeinschaft", Propaganda und Antisemitismus
Nahostkonflikt und Verschwörungsdenken
Begegnung mit jüdischen Menschen
eigene Themen, welche die Jugendlichen im Rahmen des Projektes bewegen
Pädagogisches Konzept
Die Leitplanken unserer erlebnisorientierten Workshops sind Sokratischer Dialog, Geleitetes Entdecken, Peer Education und Kultursensible Dramaturgische Pädagogik. Zudem bedienen wir uns wirksamer Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie.
So schaffen wir einen Raum, in dem die Jugendlichen ihre Meinung äußern können, ohne dafür verurteilt zu werden. Die Meinungen werden dem Sokratischen Dialog folgend hinterfragt und diskutiert. Es werden Sichtweisen angeboten, die es den Teilnehmenden ermöglichen, ihre Einstellungen und die Narrative selbst infrage zu stellen und die Perspektive zu wechseln.
Gesprächsthemen werden häufig über Rollenspiele eingeleitet, die konfliktbehaftete Alltagssituationen darstellen und die Teilnehmenden emotional aktivieren. Indem die Workshop-Leiter und -Leiterinnen eine tragfähige Beziehung zu den Teilnehmenden aufbauen, können auch Konflikte ausgehalten werden.
Auch wird in vielen Fällen ein Multiplikatoreneffekt erzielt, wonach die Teilnehmenden im Nachgang die erarbeiteten Inhalte in ihre jeweiligen Peergruppen tragen und sie so weiterverbreiten.
Ablauf
Das Projekt setzt sich aus zwei Phasen zusammen:
1
GESCHICHTE ERLEBEN
Besuch der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und intensive Auseinandersetzung mit dem Erlebtem.
2
GESCHICHTE GESTALTEN
Verarbeitung der Erlebnisse und Entwicklung, Umsetzung und Aufführung eines Theaterstücks.
Im Nachgang an die Aufführung wird das Gesehene im Rahmen eines Workshops mit den Zuschauern bearbeitet, reflektiert und diskutiert.
Aufführungstermine
02.10.2022
Regensburg, W1 (öffentliche Abschlussveranstaltung)
Gefördert durch
