top of page
Design ohne Titel-2_edited.jpg
Design ohne Titel-2.jpg

Dis_Ident

Desinformation und Identitätskonstruktion in der demokratischen
Gesellschaft. Analoge wie digitale Radikalisierungsprozesse und die Zunahme des Antisemitismus unter Jugendlichen nach dem 7. Oktober 2023

e6462b2bfbb875bc4dc71c08a6edc6c5fa0063df

Was ist Dis_Ident?

Dis_Ident ist ein bundesweites Präventions- und Forschungsprojekt das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt bis 2028 gefördert wird. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie digitale Desinformation, Verschwörungserzählungen und extremistische Narrative die Identitätsbildung von Jugendlichen beeinflussen, insbesondere im Hinblick auf islamistische Ideologien und israelbezogenen Antisemitismus.

Das Projekt reagiert auf eine alarmierende gesellschaftliche Entwicklung: Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 berichten zahlreiche Schulen und Bildungseinrichtungen von einem sprunghaften Anstieg antisemitischer Äußerungen und radikalisierender Haltungen unter Jugendlichen, verstärkt vor allem auch durch soziale Medien.

Dis_Ident greift diese Entwicklungen auf und entwickelt konkrete pädagogische, psychologische und technologische Gegenstrategien. Unser Ziel: Jugendliche frühzeitig stärken, bevor sich extremistische Denkmuster verfestigen und zwar dort, wo sie entstehen: online, in der Schule, im Alltag.

Warum ist Dis_Ident notwendig?

Unsere Gesellschaft ist zunehmend mit Polarisierung, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Desinformation konfrontiert nicht nur im politischen Diskurs, sondern auch im unmittelbaren Lebensumfeld von Jugendlichen. Soziale Medien wie TikTok, YouTube und Instagram spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie wirken als Beschleuniger radikaler Narrative und als Räume, in denen antisemitische oder extremistische Botschaften schnell große Reichweiten erzielen.

Gleichzeitig stehen Schulen und Lehrkräfte oft allein da, wenn es darum geht, solchen Entwicklungen pädagogisch zu begegnen. Viele fühlen sich überfordert oder unsicher im Umgang mit kontroversen, sensiblen oder emotional aufgeladenen Themen.

Dis_Ident setzt genau hier an: mit praxisnahen, wissenschaftlich fundierten Angeboten, die zur Entwicklung evidenzbasierter Präventionsstrategien im Bereich Demokratiebildung und Medienkompetenz und zur präventiven Arbeit gegen Extremismus und Antisemitismus digital und analog beitragen.

Was macht Dis_Ident konkret?

Dis_Ident ist mehr als ein Schulprojekt. Es verbindet wissenschaftliche Forschung mit konkreter Bildungsarbeit in sechs eng miteinander verzahnten Teilprojekten. Dabei arbeiten renommierte Partnerinstitutionen zusammen, u. a. die LMU München, die Universität Heidelberg, die Universität zu Köln und die FAU Erlangen-Nürnberg.

Unser Angebot und Beitrag im Überblick:

1. Workshops für Schüler:innen (14–22 Jahre)

In unseren interaktiven Workshops, durchgeführt von erfahrenen Trainer:innen, lernen Jugendliche, wie man diskriminierenden Aussagen begegnet, eigene Haltungen reflektiert, und bauen Ambiguitätstoleranz auf. Der Fokus liegt auf:

  • Dialog- und theaterpädagogischen Methoden

  • Rollenspielen relevant für die Lebenswelt der Schüler:innen

  • Förderung von Perspektivwechsel und kritischem Denken

  • Stärkung der eigenen Identität und Resilienz

Besonders im Fokus stehen Jugendliche mit internationaler Migrationsbiografie, die sich häufig in mehrfachen kulturellen und religiösen Identitäten und Spannungsfeldern bewegen.

2. Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal

Wir vermitteln Wissen über Radikalisierungsprozesse, Risikofaktoren und Strategien zur Deeskalation im Klassenzimmer. Unsere Fortbildungen basieren auf realen Fallbeispielen und befähigen Lehrkräfte mit Konfliktsituationen professionell umzugehen.

3. KI-gestütztes Monitoring extremistischer Inhalte

Unser Forschungsteam analysiert mithilfe künstlicher Intelligenz systematisch antisemitische und islamistische Inhalte auf Social Media. Diese Erkenntnisse fließen direkt in die Entwicklung präventiver Maßnahmen ein.

4. Digitale Prävention durch Social-Media-Counter-Narrative

Wir erforschen, wie digitale Gegenstrategien wie Counter-Narratives auf Plattformen wie TikTok, YouTube und Instagram wirken, und entwickeln Inhalte, die Extremismus online etwas entgegensetzen können.

5. Psychologische Forschung zu Risikofaktoren

Wir untersuchen, welche persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Faktoren Jugendliche besonders anfällig für Radikalisierung machen, wie beispielsweise Diskriminierungserfahrungen, autoritäre Erziehung oder soziale Isolation.

6. Wissenschaftlich evaluierte Wirksamkeit

Alle Maßnahmen von Dis_Ident werden wissenschaftlich begleitet und im Rahmen einer längsschnittlichen Studie mit Kontrollgruppen evaluiert. So können wir valide Aussagen über ihre nachhaltige Wirkung treffen und die Ergebnisse bundesweit nutzbar machen.

Ihr Nutzen. Was bietet Dis_Ident Ihrer Schule oder Einrichtung?

Durch die Förderung des Bundes können wir die Fortbildungen und Workshops kostenfrei an Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen bringen. Unser Angebot richtet sich an alle, die sich für Demokratie, Vielfalt und Prävention stark machen wollen.

Lassen Sie uns gemeinsam handeln

​Radikalisierung beginnt oft schleichend und kann jeden betreffen. Mit Dis_Ident wollen wir frühzeitig, professionell und nachhaltig gegensteuern. Wir möchten Jugendliche befähigen, ihre Meinungen kritisch zu reflektieren, Vielfalt als Stärke zu erkennen und sich aktiv für demokratische Werte einzusetzen.

Sie möchten das Projekt an Ihrer Schule umsetzen oder sich unverbindlich informieren?

Wir nehmen uns gerne Zeit für ein erstes Telefonat.
Schreiben Sie uns an: disident@mind-prevention.com

 

Mehr über Dis_Ident anzeigen

Klicke hier, um mehr über das Projekt zu erfahren

BMFTR_gefördert durch_Zusatz Bundestag_Office.png
bottom of page